Wohnungen für später
Der Kauf einer Vorsorgewohnung ist eine langfristige Investition. Ob sich das auszahlt? Entscheidend sind Standort und Instandhaltungskosten.
Eine Eigentumswohnung gilt für viele als sichere Vorsorge, mit der fürs Alter vorgesorgt werden soll. Es überzeugen zwei Überlegungen: Dass die vereinbarten Mieten im Lauf der Jahre ansteigen und die Immobilie stetig an Wert gewinnt. Ein Analysebrief der Schoellerbank zum Thema "Vorsorgewohnungen: Sicheres Investment?" gibt aber zu bedenken, dass diese zwei Voraussetzungen nicht immer eintreffen müssen.
Ein wichtiges Kriterium ist die Standortwahl. In Wien hat sich die Lage je nach Bezirk entscheidend entwickelt: Gemäß dem Immobilienpreisspiegel 2010 stieg der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter im 3. Bezirk von 7,30 Euro (2005) auf 8,50 Euro (2010), was einer jährlichen Steigerung von etwa 3,1% entspricht. Dies bedeutet einen deutlich stärkeren Anstieg als die Inflation über diesen Zeitraum.
Negativbeispiele
Jedoch gibt es auch Negativbeispiele: Im weniger beliebten und renommierten 10. Bezirk stiegen die durchschnittlichen Quadratmeter-Preise von 6,70 Euro (2005) auf 7,10 Euro (2010). Das entspricht einer Steigerung von jährlich rund 1,17 Prozent, was wiederum deutlich unter der Inflationsrate liegt.
Weitere Risikofaktoren sind Betriebs- und Instandhaltungskosten, zeitlicher Aufwand einer Mieterverwaltung bzw. -betreuung, steuerliche Parameter und natürlich jener, einer leer stehenden Wohnung.
Auch an den Mythos der stetig steigenden Immobilienpreise sollte nicht so einfach geglaubt werden. Entscheiden sind dafür Mikro-Lage (direkte Umgebung) und Makro-Lage (Attraktivität des Standorts Österreich) . Steht man vor einer Investition in eine Vorsorgewohnung, sollte man sich fragen, ob der Standort auch in den nächsten zehn Jahren dieselbe Attraktivität aufweisen wird.
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