Neue Proteste zum Schutz des Landes in der Dobrudscha
Die Einwohner der großen bulgarischen Städte vereinen sich in Protest für Schutz der Dobrudscha. Der Grund, weshalb die Menschen diesmal auf die Straße gehen, ist die Entscheidung der Umweltministerin von der Übergangsregierung Svetlana Zhekova, dem US-Unternehmen Park Place Energy zu ermöglichen, nach Gasvorkommen in der Region von Dobrich zu suchen. Die erteilte Genehmigung gilt für das Gebiet "1-11 Vranino“. Es hat eine Fläche von etwas mehr als 397 Quadratkilometern und liegt in den vier Dobrudscha Gemeinden Balchik, Kavarna, Shabla und General Toschevo.
Die letzten Umweltschutzproteste waren gegen eine Genehmigung der damaligen bulgarischen Regierung, die sie einem weiteren US-amerikanischen Unternehmen - Chevron ermöglichte, Schiefergasvorkommen zu erkunden. Damals haben die Proteste die Behörden gezwungen, ein Moratorium für Fracking zu verhängen, und Chevron verließ das Land. Die Bulgaren sind besonders empfindlich gegenüber jedem Versuch mit dem Boden in der Dobrudscha, der als "Kornkammer Bulgariens" bekannt ist. Jedes fünfte Brot und jedes dritte Kilogramm Honig werden in dieser Region produziert. Eine mögliche Grundwasserkontamination würde das fruchtbare Land in eine Wüste verwandeln.
Die Bürgermeister von Kavarna und Schabla erklärten, dass sie mit der Entscheidung der Ministerin nicht vertraut waren und gegen die Gefahr vor Umweltverschmutzung reagieren werden. Laut dem Bürgermeister von Kavarna Tsonko Tsonev wurde diese Entscheidung undurchsichtig getroffen, und das Geheimnis weckt Verdacht. Experten äußern bereits ihre Bedenken über einen Zusammenbruch der Immobilienpreise in der Region. Nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen, sondern auch die Wohn- und Ferienimmobilien würden betroffen werden. Drei der Gemeinden, in denen sich das Gebiet "1-11 Vranino" befindet, liegen am Schwarzen Meer und haben die teuersten Immobilienangebote in der Region.